Neue Radwegsführung in der Berliner Straße

Ein Teil der Teerdecke der Berliner Straße wurde erneuert. Im Zuge dessen wurde die Radwegsführung überarbeitet, wie im Bild zu sehen. Die Straße ist nun optisch enger und verleitet Autofahrer nicht zum Rasen. Die Radwege sind schön hervorgehoben, sodass sich Radelnde einfach zurecht finden. Ich finde es gelungen. 

Langsam aber sicher werden die Radwege in Böblingen aufgewertet. Das ist auch ein deutliches Zeichen an die Autofahrer, mehr auf den Radverkehr Rücksicht zu nehmen, oder – besser noch – auf das Auto zu verzichten und das Rad in die Hand zu nehmen. 

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7 Kommentare zu “Neue Radwegsführung in der Berliner Straße”

  1. Im Flyer der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen (AGFK) gibt es eine gute Erklärung zum Sinn von "Schutzstreifen" und zum Radeln auf dem "Laufsteg", die ich voll teile. Unter dem folgenden Link könnt ihr den Flyer ansehen: https://www.agfk-bw.de/fileadmin/user_upload/Projekte/Schutzstreifen/AGFK-Schutzstreifen-Flyer_AGFK_Ansicht.pdf

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  2. Lieber Jan Hasse,
    besten Dank für den Beitrag, der die neue Radverkehrsführung in der Berliner Straße aus der Sicht eines Radlers aufzeigt, der sich den vorhandenen Verkehrsraum wohl lieber mit Fußgängern denn mit Autofahrern teilt. Wie viele andere RadfahrerInnen gehöre ich allerdings zu denjenigen, die mit dem Rad gerne flott vorankommen wollen. Das verträgt sich schlecht mit den berechtigten Interessen von FußgängerInnen, da die Differenzgeschwindigkeit definitiv zu hoch wird. Insofern bin ich über die neue Radverkehrsführung in der Berliner Straße sehr dankbar! Schnelle Radler, die dort schon immer auf der Fahrbahn gefahren sind und auch dort hin gehören, haben jetzt klar zugewiesene Bereiche auf Basis der Straßenverkehrsordnung. (Nur bei Bedarf kann die Leitlinie des Schutzstreifens überfahren werden. Der Radverkehr darf dabei nicht gefährdet werden. Anlage 3 Lfd.Nr. 22 StVO[4].)
    Sie haben vollkommen Recht damit, dass sich Querparken und Radverkehr schlecht vertragen. Mit ihren "Straßenmalereien" haben die "Rathaustheoretiker" allerdings das Optimale aus den Gegebenheiten herausgeholt. Auch Autofahrer können nun beruhigter ausparken, da der Bereich hinter ihrem Fahrzeug groß genug ist, sodass sie Einblick auf die Fahrbahn erhalten ohne den Schutzstreifen zu blockieren. Gleichzeitig kann ich als Radler die ausparkenden Autos frühzeitig erkennen und entsprechend reagieren.
    Verwarnungsgelder muss im Übrigen niemand einkalkulieren, da für die neuen Schutzstreifen keine Benutzungspflicht besteht und die "alte" Wegführung weiterhin genutzt werden kann.

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    1. So wünschenswert eine freie Wegwahl wäre, so verwerflich scheint sie in den Augen der böblinger Bürokratie zu sein, denn die hat an der alten Trasse sogleich das Verkehrszeichen Nr. 254 aufstellen lassen (siehe Bild).

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      1. Stimmt, an dieser Stelle wurde tatsächlich etwas an der bisherigen Radführung geändert. Mir war zunächst nicht ganz klar ob das Verbot für den Angebotsradweg oder für den Fußweg zum China Restaurant gelten soll. Nach Rückfrage beim Tiefbauamt gilt das Schild für den Angebotsradweg. Die Aufstellung des Verkehrszeichens wurde bei einer ämterübergreifenden Besprechung beschlossen damit "unsichere" Radfahrer die Breslauer Straße am Fußgängerüberweg queren. Ich halte das Durchfahrtsverbot für RadfahrerInnen an dieser Stelle für absolut überflüssig. Warum soll sich jemand, der beim Bäcker Brötchen geholt hat hier nicht wieder in den Verkehr einfädeln dürfen und stattdessen den umständlichen Weg über den Zebrastreifen nehmen? Wir werden das Thema vorbringen.

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        1. Auch in der entgegengesetzten Fahrtrichtung haben sich die Böblinger Verkehrsplaner etwas einfallen lassen, um der umstrittenen neuen Wegführung zu mehr Popularität zu verhelfen: Dort ist es nicht das Verkehrszeichen Nr. 254, sondern die Markierung für einen Behindertenparkplatz auf der bisherigen 'Ausfädelspur', mit der den Radlern die Benutzung der alten Trasse gezielt verleidet wird.

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  3. Was daran eine Aufwertung sein soll, kann ich absolut nicht nachvollziehen. Im Gegenteil, ich halte die neue Lösung für brandgefährlich. Während man bei der bisherigen Wegführung relativ sicher an der Stirnseite der Parkbuchten entlang geführt wurde, muss man jetzt hinter rückwärts ausparkenden Autos vorbeifahren - eine der unfallträchtigsten Konstellationen im Straßenverkehr überhaupt. Irgendwie scheinen das die Theoretiker im Rathaus auch geahnt zu haben, woraufhin sie die sogenannten Schutzstreifen zur Fahrbahnmitte hin verschwenkt haben. Doch gut gemeint ist das Gegenteil von gut gemacht, denn nun reicht der Platz nicht mehr aus für die Begegnung von zwei LKWs oder Bussen - mindestens einer wird auf den Radstreifen ausweichen, und zwar allen Straßenmalereien zum Trotz und schlimmstenfalls auch unter Missachtung eines Radlers, der dort gerade unterwegs ist.

    Nein, in meinen Augen hat die Stadtverwaltung mit dieser Lösung dem Radverkehr in Böblingen einen Bärendienst erwiesen. Daher habe ich für mich persönlich entschieden, die neue Wegführung zu ignorieren und weiterhin dem Verlauf des alten Radwegs zu folgen. Eventuell anfallende Verwarnungsgelder sind dabei einkalkuliert - als Investition in meine eigene Sicherheit.

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    1. Die aktuelle Lösung wurde in der letzten AG Radverkehr vorgestellt. Die genannten Bedenken gab es ebenfalls. Die Verkehrsplaner haben aber reagiert und den Schutzstreifen etwas weiter weg von den Autos verlegt.
      Ich finde den Radweg an der Stirnseite etwas unpraktisch, weil man eigentlich immer Fußgängern begegnet, die zum/vom Auto gehen. Dieser Radweg ist auf keinen Fall für stärkeren Radverkehr geeignet.
      Aber in der Tat können Radler mit aus- oder einparkenden Autos kollidieren. Der Abstand zum Schutzstreifen ist aber recht groß. Die Schutzstreifen sind auch deutlich zu sehen, sodass sich Autofahrer hoffentlich an den Radverkehr gewöhnen.
      Der Schutzstreifen engt die Straße optisch ein, sodass man als Autofahrer automatisch langsamer fährt. Radfahrer haben einen deutlich gekennzeichneten Bereich. Ich denke nicht, dass Autofahrer oder LKW Radfahrer die Radler einfach ummähen werden.
      Insgesamt wird der Radverkehr in Böblingen aufgewertet, weil zusätzliche Markierungen eingefügt wurden. Der Autofahrer ist also nicht mehr allein auf der Straße.
      Aber, wir werden sehen, ob sich diese Lösung bewährt.

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