Aus “viel zu schmal” wird “zu schmal”

Ein Gastbeitrag von Jürgen B.:

Im Bereich Herrenberger Straße stadteinwärts vor dem Ortsschild wurde der Radweg endlich verbreitert. Leider fällt die Maßnahme extrem spärlich aus. Als ich die Bauarbeiter an der Baustelle ansprach, zeigten sie sich auch verwundert, dass lediglich an einigen dedizierten Stellen neu geteert werden sollte. Im Bereich des Ortsschildes hat der Radweg nun eine Breite von 158 cm – statt vorher 134 cm. An manchen Stellen unterschreitet er sogar eine Breite von 150 cm. Die Strecke ist eine “Hauptroute des Radverkehrsnetzes” (Offizielle Route Radwegenetz Landkreis Böblingen). Somit sollte die Breite (nach der Richtlinie RASt06) mindestens 200 cm betragen. Somit macht die Maßnahme lediglich aus einem “viel zu schmal” ein “zu schmal”. Sie verbessert sie die Sicherheit nur unwesentlich. Schade – eigentlich wäre genug Platz für mehr Radweg da gewesen. Es bleibt zu hoffen dass hier ein weiteres mal nachgebessert wird.

Angeblich wurden von der Polizei bereits vor der kürzlichen Verbesserung Radfahrer kontrolliert und gerügt. Diese benutzten nicht den gefährlichen Radweg, sondern fuhren wegen Sicherheitsbedenken lieber linksseitig stadteinwärts. Das führte sicher zu interessanten Diskussionen. Als noch skurrileren Ort für eine Polizeikontrolle empfehle ich die vier Radwegspuren im Bereich Mc Donalds: Diese nutzen Fußgänger widerrechtlich! Jedoch nicht aus Boshaftigkeit, sondern weil es dort keinen Fußweg gibt. Dafür gibt es aber pro Richtung je zwei Fahrradspuren. Hätte dieser Fehler nicht schon vor mehr als einem Jahr bei der Bauabnahme auffallen müssen?

Aber zum Schluss auch noch etwas positives: “Grundsätzlich werden neue Radanlagen richtlinienkonform (RASt, ggf. ERA) ausgebaut.” schrieb mir neulich Bürgermeister Dr. Stefan Belz. Das ist wirklich erfreulich, denn das wird die Sicherheit der Radwege entscheidend verbessern. Der erste, nach dieser Richtlinie gebaute und mehr als zwei Meter breite Radweg kann bereits im neu gebauten Kreuzungsbereich Herrenberger Straße / Parkstraße bewundert werden. Leider ist er nicht überall breit genug (gemessen: 182 cm). Sprich, auch hier muss nochmals nachgebessert werden. An der selben Baustelle wurde an anderer Stelle auch schon nachgearbeitet: Nach dem Asphaltieren wurden Radwege markiert. Hierbei fiel auf, dass der Radweg auf einen nicht abgesenkten Bordstein gelenkt wurde. Wäre es nicht preiswerter gut zu planen und auf Anhieb richtig zu bauen?

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2 Kommentare zu “Aus “viel zu schmal” wird “zu schmal””

  1. Hoffen wir mal, dass beim Bau des neuen Radwegs zwischen Böblingen und Ehningen nicht die gleichen Bausünden begangen werden. Derzeit bin ich auf Grund der Bauarbeiten sehr nah an der Bundesstraße etwas verwirrt. Hätte man da nicht Platz zur Fahrbahn lassen können?

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  2. Ihr sprecht mir aus der Seele! Was soll dieser Unfug mit dem Schutzstreifen auf der Fahrbahn?
    Achtung - die Polizei steht gerne stadteinwärts direkt hinter dem Eisenbahntunnel!

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