Baustelle Fahrradbrücke – Finanzierung durch Knöllchen?

Das Landratsamt hat eine neue Quelle zur Finanzierung der Fahrradbrücke entdeckt. Die Radfahrer sollen einfach selber für die Brücke zahlen. Das ist schon ziemlich genial. Man geht hier sehr clever durch einen Drei-Stufen-Plan vor:

  1. Zufahrt zum Radschnellweg sperren
  2. Mangelhafte Beschilderung, sodass Fahrradfahrer in die Irre geleitet werden
  3. Polizei rufen, um abzukassieren

Genauso geschehen heute morgen an der Baustelle der Fahrradbrücke eingangs des RSW nach Vaihingen.

Polizei beim Knöllchen verteilen – 25€

Die Aufregung war riesengroß. Vor allem, weil schon Tage zuvor Kritik an der Beschilderung zu vernehmen war.

Kommt man beispielsweise vom Thermalbad oder vom Krankenhaus, ist lediglich der Weg nach Schönaich ausgeschrieben. Radler, die nach Vaihingen wollen, fühlen sich nicht angesprochen, und fahren natürlich weiter – in die offenen Arme unserer Freunde und Helfer.

Als ob das nicht genug wäre, ist die Beschilderung auf Fußgänger und Radfahrer zugeschnitten. Autos haben weiter freie Fahrt auf dem Radschnellweg. Du glaubst das nicht? Hier der Beweis:

Zufahrt RSW – nur Autos dürfen durch

Laut Informationen aus dem Landratsamt war die Aktion mit der Polizei nicht abgesprochen. Aber vielleicht hatten einige Polizisten ihr monatliches Soll noch nicht erreicht und die Einkommensquelle hat sich schnell herumgesprochen.

Baustellenbeschilderung scheint echt eine Kunst zu sein. Sie klappt vor allem für den Radverkehr nirgendwo. Das ist sehr schade. Deutschland hat noch einen langen Weg vor sich.

Diese Episode des Radschnellwegs wird ewig in Erinnerung bleiben.

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3 Kommentare zu “Baustelle Fahrradbrücke – Finanzierung durch Knöllchen?”

  1. DieTäter-Opfer-Umkehr funktioniert auch hier schon in der Überschrift. Es ist eine Brücke für die freie Fahrt des Kfz-Verkehrs. Und auf wessen Anordnung oder Interesse die Kontrollen stattfanden ist auch noch unklar.
    Mir ist der Artikel zu giftig Richtung Landratsamt auch wenn die Sache an sich stinkt.

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    1. Radfahrer haben in Böblingen nichts zu lachen, deswegen ist ein wenig Satire sicher nicht verkehrt.

      Ich stimme aber schon zu, dass sich der Landkreis im Allgemeinen sehr um den Radverkehr bemüht. Viel stärker als es Böblingen tut, wo es seit dem Elbenplatz praktisch keine Verbesserung mehr gab.

      Hier kamen vier Faktoren zusammen: Baustelle, schlechte Beschilderung, freie Fahrt für Autofahrer und Polizei. In ihrer Gesamtwirkung fatal. Meine Frau hat erlebt, wie sich die Radfahrer dort aufgeregt haben. Sie waren voller Wut und Zorn.

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  2. Unfassbar! Aber in Böblingen wundert mich gar nichts mehr. Zu viele derartige Aktionen mussten wir leider schon erleben.

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