Am Freitag den 15.12.2017 stellten sich die OB Kandidaten Dr. Stefan Belz und Wolfgang Lützner zum ersten Mal der Presse, um den Wahlkampf offiziell einzuläuten.
In der (nicht kostenfreien) Online-Ausgabe der Kreiszeitung vom 15.12.2017 werden beide Kandidaten und deren Wahlprogramme vorgestellt.
Beide Kandidaten wurden auf die Verkehrslage angesprochen, einem der wichtigsten Themen im Wahlkampf. Die Lösungsstrategien könnten nicht unterschiedlicher sein.
Dr. Stefan Belz, 37 Jahre jung und Raumfahrtingenieur, setzt auf moderne Verkehrskonzepte. Es gilt, eine gleichberechtigte Auswahl an Verkehrsträgern anzubieten und nicht nur das Auto im Visier zu haben. Stefan Belz möchte zum einen die Fahrpreise des öffentlichen Nahverkehrs, insbesondere Busse, erheblich senken. Zum anderen soll das Angebot für Radfahrer ausgebaut werden. Basis hierfür ist ein durchgehendes Radverkehrskonzept. Durch diese Maßnahmen werden die Straßen entlastet, weil platzsparendere Alternativen zur Verfügung stehen. Das hat sogar positive Auswirkungen auf den Autoverkehr, weil weniger Autos unterwegs sein werden.
Wolfgang Lützner, Jahrgang 1960 und Jurist, sieht sich weitgehend machtlos gegenüber dem Verkehrsproblem. Als Maßnahmen könnte allenfalls eine bessere und dynamischere Ampelsteuerung in Frage kommen sowie ein Querspange zwischen Flugfeld und Thermalbad. Als “visionär” bezeichnet die Kreiszeitung seinen Vorschlag, die Fahrbahn am Elbenplatz abzusenken, sprich eine Untertunnelung.
Lützners Herangehensweise kann nicht umkommentiert bleiben. Er hat es in den vergangenen Jahren nicht geschafft, eine Verkehrswende auch nur anzudeuten. Die Konzeptlosigkeit, die ihm Stefan Belz vorwirft, wird hier mehr als deutlich. Der Vorschlag, die Fahrbahn am Elbenplatz abzusenken, drückt seine Hilflosigkeit aus. Diese Untertunnelung – oder besser gesagt – Stadtautobahn würde für zusätzliche Anreize sorgen, das Auto für Wege innerhalb Böblingens zu nutzen. Mehr Autoverkehr entstünde. Auch wenn die Innenstadt dadurch staufrei bliebe, würden andere, bestehende Engpässe noch mehr Autofahrer zu Stop-and-Go zwingen. Jeder nicht in den 70er Jahren stehengebliebener Verkehrsplaner weiß, dass derartige Maßnahmen nicht funktionieren und das Gegenteil bewirken.
Herr Lützners Vorstellungen sind nicht mehr zeitgemäß. Böblingen braucht dringend eine Erneuerung.