Leserbrief zur Wolfgang-Brumme-Allee

Wir dürfen Gemeinderat und Stadtverwaltung ruhig mal loben! Bahnhofstraße, Talstraße und bei aller Kritik auch die Karlstraße stellen für Böblingen den großer Sprung nach vorne dar. Über das Flugfeld entstand ein Bypass, mit längerer Ampelschaltung am Elbenplatz konnte dort sogar eine fünfte Fahrspur entfallen.
Trotzdem: In der Wolfgang-Brumme-Allee kommt es immer wieder zu kritischen Situationen mit Radfahrern. Die, die sich getrauen auf der Fahrbahn zu fahren, werden von überholenden Autos bedrängt und geschnitten, diejenigen Radler, die auf die Gehwege flüchten, gefährden Fußgänger und sich selbst. Gerade der Streckenabschnitt zwischen Volksbank und Kreissparkasse ist die wohl meistbefahrene Straße – und mit der Herrenberger Straße – eine der für Radler gefährlichsten Straßen Böblingens. Doch viel wichtiger als die Verkehrssicherheit von Fußgängern und Radfahrern ist für manche Geschäftsleute der Umsatz. Denen kann man keinen Vorwurf machen, sie wollen schließlich Geld verdienen und sind „nicht verantwortlich für die Verkehrsführung“, so entnehmbar der prompten Antwort der Kreissparkasse vom 17. Januar 2015 auf einen tags zuvor erschienen Artikel der Kreiszeitung zum Thema. Wenn die Stadt nun das Radeln auf dem Gehweg entlang der Kreissparkasse zulässt, so ist das kein Ersatz für einen Radweg. Erst recht nicht auf der gegenüberliegenden Seite zur Altstadt, wo Radfahrer und Fußgänger sich im Gegenverkehr auf knapp über 2 Metern Breite drängeln oder sich an der wohl meistbegangenen Fußgänger-Ampel Böblingens in die Quere kommen. Für eine Straße mit Tempo 50 und über 20.000 Fahrzeugen am Tag sehen die Regeln separate Spuren für Fahrräder vor. Aus der Breite der nun aufgehobenen Abbiegespur in die Bahnhofstraße lassen sich beidseitig der W.-Brumme-Allee zwei ausreichend breite Radwege im Bereich Elbenplatz schaffen. Beidseitige Radwege im Bereich Elbenplatz wären ein Riesenschritt vorwärts für das Radfahren in der Innenstadt. Schließlich verlaufen gerade in diesem Straßenabschnitt die beiden Hauptrouten des Radverkehrs. Da stellt sich den Gemeinderätinnen und Gemeinderäten die Frage: Was ist wichtiger: Eine lebenswertes Böblingen mit weniger Lärm und Abgasen oder das Parken außerhalb statt innerhalb der Kreissparkasse beim Geldziehen?

Hubert B.

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