Neuigkeiten beim Anwohnerparken

Der Bundesrat hat am 15.5. ein Gesetz bestätigt, dass die Länder nun die Modalitäten für Anwohnerparkausweise festlegen können. Bisher waren die Gebühren für Anwohnerparkausweise bundesweit auf 30,70 € pro Jahr gedeckelt. Nun kann jedes Bundesland die Gebührenordnung selbst festlegen, oder diese sogar komplett den Kommunen überlassen. Es liegt also am baden-württembergischen Landtag, wie die Gebührenordnung bei uns aussieht.

Es wäre zu hoffen, dass sich das Land nicht weiter einmischt und die Beträge für Anwohnerparken komplett den Kommunen überlässt, damit diese die Parksituation individuell regeln kann.

Radeln-in-BB hat schon beim letzten Böblinger Mobilitätstag einen Beitrag von 250 € pro Jahr gefordert, damit sich potentielle Autokäufer wirklich überlegen, ob sich ein Auto rechnet. Dieser Preis entspricht ca. 3. ct pro Stunde, was ziemlich fair ist. Die bisherige Praxis, ein Auto zu kaufen und es irgendwo in der Nähe supergünstig abzustellen, führt zu einer Autoflut in den Städten. Für 250 € könnte man mehr als 80 ÖPNV-Tagestickets für Böblingen/Sindelfingen erwerben. In vielen Fällen wird das Auto nur wenige Male in der Woche genutzt, blockiert aber wertvollen Raum.

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2 Kommentare zu “Neuigkeiten beim Anwohnerparken”

  1. Richtig ist, dass öffentlicher Raum zu kostbar ist, als dass man ihn mit Autos zustellen sollte.

    In der Böblinger Altstadt gibt es keine Anwohnerparkausweise. Laut https://www.flugfeld.info/de/wohnen-und-arbeiten/oeffentliche-parkplaetze.html auf dem Flugfeld ebenfalls nicht.
    Spontan fallen mir Anwohnerparkzonen rundum die S-Bahn-Stationen ein, zB. Goldberg/Galgenberg, und Ehningen. Nötig wurden diese, weil zB. Pendler vom Tannenberg, der Waldburg, aus Schönaich etc. mit dem PKW zum Goldberg fahren, ihr Auto irgendwo zwischen Freibad und S-Bahn abstellen und dann mit der S-Bahn weiterfahren. Die Parkhäuser blieben leer, die Straßen waren zugeparkt.
    Durch höhere Gebühren für Anwohnerparkplätze könnte man vielleicht einige dazu bringen, das Auto abzuschaffen, vielleicht schafft man aber auch soziale Härten, die diejenigen treffen, die eh schon wenig haben.
    Ich denke, in einer modernen Gesellschaft sollte nicht das Einkommen oder der Beruf darüber entscheiden, wie wir mobil sind. Umweltfreundliche Mobilität sollte die bessere Mobilität sein, nicht Mobilität in die man gezwungen wird, weil man sich das eigene Auto nicht mehr leisten kann.
    Ich lebe seit vielen Jahren ohne Auto und muss leider Immer wieder feststellen, dass der Mix aus ÖPNV, Carsharing und Fahrrad in der Praxis weitaus schlechter funktioniert als in der Theorie. Es braucht immer noch eine gehörige Portion Idealismus, wenn man auf ein eigenes Auto verzichtet.

    Moderne Mobilität braucht entsprechende Infrastuktur. Diese sollte mit Steuermitteln geschaffen werden. Wer viel hat, sollte viel dazu beitragen, wer weniger hat, sollte auch weniger belastet werden. Eine Verkehrspolitik die überwiegend an den Kosten ansetzt, führt in eine Zweiklassengesellschaft.

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  2. Ja, ich sehe das genauso. Wer wirklich meint dass er Sein Auto in der Innenstadt im öffentlichen Raum dauerhaft parken muss der sollte auch die 250 €/Jahr zahlen. Und wer ein Auto nur selten braucht der fährt mit "Stadtmobil Stuttgart" ja auch meist vieeeeel preiswerter. Dazu noch hat man in Böblingen die Auswahl von 7 Fahrzeugen (vom Kleinwagen bis hin zum 9-Sitzer.

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