Es tut sich was beim Anwohnerparken

Das Thema „Anwohnerparken“ ist nicht oft Tagesgespräch, doch das könnte sich ändern. Kürzlich wurde mit der neuen StVO die Deckelung des Jahresbeitrags für Anwohnerparkausweise über 30,70€ aufgehoben. Die Länderparlamente sollen nun die genauen Regelungen festlegen. In Baden Württemberg sieht es so aus, als ob die Kommunen demnächst freie Hand haben und die Gebühren selber festlegen können.

Freiburg möchte davon Gebrauch machen, wie die Badische Zeitung vom 6.10.2020 schreibt. Der dortige Bürgermeister könnte sich eine monatliche Gebühr von 20-30 € vorstellen, also deutlich mehr also die bisherigen 30,70€ pro Jahr.

Dieser Vorschlag ist zu begrüßen und hoffentlich wird in Böblingen ähnlich gedacht. Es ist nicht zu vermitteln, wieso die Allgmeinheit die Kosten von Parkplätzen an der Straße tragen soll. Es gibt Berechnungen, dass eine solche Parkmöglichkeit die Gemeindekasse mit mehreren tausend Euro pro Jahr belastet. Da sollen doch bitte die Nutzer entsprechend zahlen. Das hätte insgesamt mehrere Vorteile:

  • Die Gemeindekasse profitiert davon. Das Geld könnte in nachhaltige Verkehrsprojekte investiert werden.
  • Die Anzahl der parkenden Autos könnte sich verringern, weil man nicht so viel Geld für ein fast dauernd herumstehendes Vehikel zahlen möchte. Endlich werden Kosten sichtbar.
  • Es würde Platz schaffen für Car-Sharing Plätze.

Natürlich kommt dann das Totschlagargument „Gerechtigkeit“ und „nur die Reichen können sich das leisten“. Aber, schauen Sie mal in die Straßen mit großen Wohnblocks, die dicht zugeparkt sind. Man sieht dort häufig dicke SUVs, aufgemotzte Sportwägen oder sogar S-Klassen. Also bitte, wer sich einen solchen Fuhrpark leisten kann, für den sollten 20-30 € im Monat kein Problem sein. Vielfahrer würden auf einmal über ein sparsameres Auto nachdenken. Mit vorausschauender Fahrweise kann auch viel gespart werden, mindestens 1 Liter auf 100 km. Bei 1000 km Fahrleistung pro Monat kommt schon in die Nähe der 20-30 €. Also, Geld ist kein Argument. Liebe Böblinger Gemeinderätinnen bzw. Gemeinderäte und Bürgermeister: Freiburg ist Vorbild!

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Ein Kommentar zu “Es tut sich was beim Anwohnerparken”

  1. Genau genommen ist öffentlicher Raum unbezahlbar. Deshalb sollten Autos nur noch auf privaten Stellplätzen parken dürfen. Wenn man unbedingt meint, man müsste den öffentlichen Raum für Autoschrott verschwenden, müssten die Preise fürs Autoparken entsprechend realistisch sein, also bei 300 bis 500 € im Monat.

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