Leserbrief Kreiszeitung Mai 2014

Das Radfahren für die Fahrzwecke Schule, Beruf, Freizeit und Sport.

Haben wir eine Chance das Fahrrad wieder mehr als mobiles Zweck-Gerät zu verstehen und zu nutzen? Kann es gelingen -auf der Kurzstrecke zumindest- den „Drahtesel“ nicht nur als Sportgerät zu nutzen, sondern dem Fahrrad tatsächlich eine funktionale Bedeutung für unsere allgemeine Mobilität zu geben?

Das ist im wesentlichen natürlich das Thema für den innerörtlichen Verkehr, für den Weg zur Schule, an den Arbeitsplatz, zum kleinen Einkauf und so mancherlei Dienstleistungen.
Für Freizeit und Erholung hat das Fahrrad längst große Bedeutung und es mangelt auch kaum an Wegeangeboten in unserer Umgebung. Land, Kreise und Städte sind ständig dabei für Erweiterungen und Verbesserungen der überörtlichen Netze zu sorgen, entsprechend der Nachfrage! So gilt es also auch für den innerörtlichen Radverkehr Nachfrage zu erzeugen. Denke ich an die seit vielen Jahren aktive Radwege-Arbeitsgruppe bei der Stadtverwaltung, so mangelt es nicht an Zuspruch; am „Arbeits-Erfolg“ gemessen ist diese Arge indessen allenfalls ein Gesprächskreis mit permanenten Wiederholungen. Ebenso wie für die sportliche Nutzung und gesundheitliche Komponente des Radfahrens unzählige Fahrräder in allen Haushalten verfügbar sind, wäre es nur wünschenswert, dass selbige auch für unsere gesamten Mobilitätsbedürfnisse zum Einsatz kämen.
Es war in der Vergangenheit sicherlich falsch, den motorisierten Individualverkehr so krass getrennt vom Radverkehr zu betrachten. Das verhinderte ein notwendiges Miteinander. Die Dominanz des MIV (motorisierten Individualverkehrs) ließ aber der Radfahrerlobby keinen Raum. Eine hohe Quote von Radlern würde unsere Mobilität jedenfalls weniger einschränken, als das eine Entwicklung zu stadtverträglichem Rückgang des MIV unserer Stadt und dem Stadtleben gut täte.
Wir müssen wohl in Zukunft, infolge vielerorts unzureichender Straßenquerschnitte in Böblingen an die gemeinsame Nutzung der verfügbaren Fahrbahnreiten für Radler und KFZ-Nutzer sorgen.
Ob das gelingt? Man kann angesichts vieler Details, seien es die verstopften Straßen, die Unwirtlichkeit mancher Straßenräume, Staub, Lärm und Kosten nur hoffen. Es gibt Anzeichen für ein Umdenken z.B., für Verbesserungen im ÖPNV. Das Radfahren hat jedenfalls in den letzten Jahren auch in Böblingen erheblich zugenommen!

Hans Ambros

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